Verpflegungsnormen für Kriegsgefangene

Ein Beitrag zur gerechten Beurteilung des Plenny-Schicksals

Die nachfolgenden Normen und Verpflegungssätze für Kriegsgefangene in der UdSSR sind von einem "Schwarzen Brett" eines Kriegsgefangenenlagers in Moskau abgeschrieben und in die Heimat mit herübergebracht worden:

in Gramm für
Produkte Mannschaften Dystrophiker Lazarettkranke Offiziere
I
II
III
V

Brot 95 %
600
-
400
600
Brot 85 %
-
500
200
-
Graupen
90
70
70
100
Makkaroni
10
20
20
20
Reis
-
50
10
-

Frischfleisch
21
150
80
52,5
Fisch
81
20
20
77
Fett
-
30
-
40
Komb.Fett
15
13,4
30
20
Pflanzenfett
5
-
-
400

Schwarztee
-
0,5
0,5
1
Ersatztee
2
-
-
-
Zucker
17
30
20
40
Salz
30
20
20
20
Kartoffeln
600
400
300
400

Gemüse
320
250
200
200
Kernseife
300
300
300
300
Mehl 85 %
10
10
20
10
Backobst
-
10
10
10
Frischmilch
-
300
200
-

Kartoffelmehl
-
5
5
-
Hefe
-
100
50
-
versch. Sorten Tabak
5
10
10
(15)
Hülsenzigaretten (Papirossi)
-
-
-
15 Stück *)
Streichhölzer
1,5
1,5
1,5
1,5 Stück

An Stelle von 30 g Fisch
70 g Brot
70
70
70
70 g
An Stelle von 10 g Fett
(Pflanzen) - Sojamehl
30
30
30
30 g

* ) nur 11 Stück erhalten

Der von diesen Verpflegungssätzen abgeleitete Speiseplan sah für den 3. Oktober 1947 wie folgt aus:

Morgens:
Sojasuppe: 0,8 l
Kartoffelbrei: 0,3 l
Mannschaft
Norm I
Offiziere
Norm V
Mannschaft
Norm I
Offiziere
Norm V
g
g
Kartoffeln 500 500
g g Fisch 79,7 101
Sojamehl 30 30 Fett 5 5
Fett 5 5 Salz 5 5
Gemüse (grüne Tomaten) 200 50 Abends:
Salz 5 5 Mehlsuppe: 0,8 l
Mittags: Mehl 96 % 60 80
Mehlsuppe: 0,8 l
Fett
5 5
Mehl 96 % 40 40 Salz 5 5
Mehl 85 % 10 10 Tee 1 1
Fett 5 5 Brot 600 600
Gemüse Zucker 17 40
(Kartoffeln, gr. Tom.) 220 50 Tabak 5 -
Salz 5 5 Zigaretten - 11 St.

Wir enthalten uns jeden Kommentars. Es erscheint jedoch notwendig, für eine gerechte Beurteilung des Schicksals der ehemaligen Kriegsgefangenen die obigen Tabellen, denen weitere hinzugefügt werden könnten, zu veröffentlichen. Es muß jedoch betont werden, daß die angegebenen Sätze nicht einmal eingehalten werden konnten, da hinsichtlich der Güte und der Menge der Lebensmittel oft Beanstandungen vorgebracht werden mußten. Es ist fernerhin ein offenes Geheimnis, daß ein nicht geringer Teil der Lebensmittel vom sowjetischen, aber auch vom eigenen deutschen Personal verschoben wurde.



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